Die Geschichte Fließems

 

        

Wappen

Unter rotem Schildhaupt mit drei silbernen Ringen von Silber über blau schräg links geteilt, oben ein Tatzenkreuz, unten eine wachsende goldene Säule mit Kapitell, so ist das Fließemer Wappen beschrieben.

Die drei silbernen Ringe deuten auf das Wappen des Hermann von Vlisheim, gen. Burnenschuyre, der fünf weiße Ringe in Rot verzeichnete. In verminderter Form ist es in das Schildhaupt übernommen.
Das Patronat der Fliessemer Pfarrkirche ist neben dem hl. Stephanus "Kreuzerhöhung", was durch das rote Tatzenkreuz (Zeit der Kreuzzüge) symbolisiert ist.
Der Hinweis auf das römische Kulturerbe, der röm. Villa Otrang, findet sich in der Aufnahme einer Säule mit Kapitell in gold auf blauem Grund.

 

          


    

Römischen Ursprungs....

"Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde." - Lukas 1.2
Als Augustus (63 v. Chr . - 14n. Chr.) die aus der Weihnachtsgeschichte bekannte Volkszählung anordnete, waren bereits linksrheinisch die Römer angesiedelt. Von den Lagern der linken Rheinseite eroberten die römischen Legionen das Innere Germaniens.

Bereits im 1. Jahrhundert wurde die Römische Villa Otrang erbaut. Die im Jahre 1825 bei Ackerarbeiten gefundenen Mosaikböden zeugen von dieser Ansiedlung.
Vor der Eroberung dieser Siedlung durch die Römer dürfte hier jedoch eine gallisch, keltische Siedlung gewesen sein. Erhalten ist der altgallische Name "Oterancum", der sich für die gefundene Tempelstätte erhalten hat. Zwei Tempel, die der Diana und der Minerva geweiht waren, wurden im Jahre 1911 gefunden und freigelegt. Die röm. Siedlung wurde im 5. Jahrhundert niedergebrannt, der Besitz von den Franken eingenommen, Gräber aus dem
6. u. 7. Jahrhundert wurden gefunden.

Politische Zugehörigkeiten
Die Siedlungsgeschichte reicht in die vorrömische Zeit zurück.
Zur Römerzeit gehörte unser Gebiet zur römischen Provinz "Geblich", welche direkt dem Kaiser unterstand. Als Verwalter fingierte der Stadthalter, dem sowohl die Militär- als auch Zivilverwaltung, das Officium und das Gerichtswesen unterstand.

Bei den Völkerwanderungen des 4. Jahrhundert wurden die Römer auch bei uns vertrieben, die Franken haben Besitz vom Bitburger Land ergriffen. Es entstand der Bedgau. Diese Herrschaft dauerte bis zur Jahrtausendwende. Wir gerieten unter Luxemburgische Landeshohheit, neue Verwaltungsbezirke wurden gebildet; es folgte dann die östereichisch/luxemburgische Regierungszeit.

Vom 12. Jahrhundert an gehörte Fließem zur Propstei Bitburg in der Grafschaft Luxemburg. Das war auch der Fall, als Bitburg zur Herrschaft aufstieg.

Zum Ende des 18. Jahrhunderts eroberten die franz. Truppen auch das Bitburger Land. Die Jahrhunderte alte Gesellschaftsordnung und die Verwaltungen wurden radikal geändert. Die Militärverwaltung verordnete eine dreistufige Behördenstruktur.

Eine aus dem September 1795 stammende Urkunde belegt die neu geschaffene, eigenständige Bürgermeisterei (Mairie) Fließem neben weiteren 18 eigenen Mairien im Bereich der heutigen Verbandsgemeinde Bitburger-Land.

Durch den Wiener Wiener Kongress 1814/1815 wurde die französische Zeit beendet, wir gehörten nun zur preußischen Rheinprovinz. Die zuvor geschaffenen Bürgermeistereien wurden zunächst beibehalten. 1848 endete die Zeit der eigenen Verwaltung. In Personalunion wurde Fließem ebenso wie die umliegenden Ortschaften von der Verwaltung Bitburg-Stadt geführt, von 1880 bis 1897 und während der Zeit des Dritten Reiches wurden die Verwaltungen Bitburg-Land und Bitburg-Stadt in Personalunion geführt.

Seit 1897 gehören wir zum damaligen Amt Bitburg-Land, seit der Verwaltungsreform im Jahre 1970 zur Verbandsgemeinde Bitburg-Land, nach der Fusion 2014 mit der VG Kyllburg, Bitburger Land.
Flaisteshaimo marca - Wlesheim - Vlissheim - Flaistershaim - Fließem
Die ersten urkundlichen Erwähnungen stammen aus dem Jahre 804. Im Prümer Güterverzeichnis ist ein Gut mit einer Klosterkirche erwähnt, welches im Besitz des Geschlechtes Hermann von Vlissheim war. Im Bereich der jetzigen Waldkapelle Wachenforth dürfte ein Landgut gestanden haben, welches zudem eine eigene Kirche hatte. Dieses Landgut wurde der Abtei der Benediktiner aus Prüm überschrieben und wurde auch von diesen über viele Jahrhunderte verwaltet. Eine besondere Bedeutung erlangte die Klosterkirche unter Friedrich von Schleiden (1397-1427), dem 39. Abt der Benediktiner-Abtei Prüm. Die Kirche wurde zu dieser Zeit mit wertvollen Reliquien versehen. Patronin der Kirche war die hl. Maria Magdalena. Bruderschaften zur Ehren der hl. Jungfrau Maria, des hl. Kreuzes, des hl. Anton und der hl. Maria Magdalena wurden bestimmt. Im Jahre 1464 wurde für die Klosterkirche ein hundertjähriger Ablass bestimmt, die Kapelle wurde nun über Jahrhunderte zu einem bedeutendem Wallfahrtsort. Für viele Pfarreien war es Pflicht, an bestimmten Tagen zum Wachenforther Heiligtum zu pilgern. Jene vom Rhein eingedrungen Franken, unter denen die römische Herrschaft zusammenrach, waren Bauern und Viehzüchter. Das heutige Fließem dürfte ihre Gründung sein, als sie den ehemals römoschen Besitz übernommen hatten.

 

        


                

Pfarrkirche zu Fliessem

Wann unsere heutige Pfarrkirche genau erbaut wurde, und somit die Pfarrei Fliessem entstanden ist, kann nicht eindeutig festgelegt werden. Wir finden erste Erwähnungen von der Pfarrkirche zu "Fleiszem" im 1330 aufgestelltem Registrum Archidac. Hier wird Fliessem unter den 40 Pfarreien des Landkapites Kyllburg-Bitburg aufgeführt. Eine weitere Bestätigung finden wir in einem Visitationsprotokoll des Jahres 1570. Es wird jeweils eine selbstständige Pfarrei im Orte Fliessem genannt, die in der Zeit der heiligen Kreuzzüge gegründet wurde und unter dem Zeichen des Kreuzes steht. Unsere Pfarrkirche dürfte daher im Ursprung aus dem 11. Jahrhundert stammen. Schon früh wird von einer wertvollen Kreuzreliquie gesprochen. Das diese unter Kaiserin Helena nach Fliessem kam, ist nicht belegt.

1792 wurden diese Pfarreien, darunter auch Fliessem unter französischer Herrschaft dem Bistum Metz angegliedert.

Unter der Regentschaft von Napoleon erfolgte dann eine Umgestaltung, wir wurden der Kantonalpfarrei (Hauptpfarrei) Bitburg St. Peter unterstellt.

1815 wurde das Bitburger Land preußisch und wieder von der Diözese Metz ausgegliedert. Seit dieser Zeit gehören die Pfarreien des Bitburger Landes wieder zum Bistum Trier.

Im Organisationsstatut des Bischofs vom 19.10.1927 wurde Fliessem wieder eigenständige Pfarrei, zunächst gehörten wir zum Dekanat Kyllburg, ab 1924 unter Bischof Franz Rudolf Bornewasser wieder zum Dekanat Bitburg, was bis heute so geblieben ist.