Sehenswürdigkeiten

 


           

Die römische Villa Otrang


Dort wo heute die Landesstraße verläuft, dürfte zumindest auf den ersten Kilometern nördlich des Vicus Beda die römische Heerstraße von Metz - Trier - Köln verlaufen sein. Funde von Meilensteinen bestätigen diesen Verlauf.
800 m östlich dieser Römerstraße lag die Römische Villa Otrang.

Man spricht von einer der größten und besterhaltenen römischen Villenanlagen nördlich der Alpen, insbesondere, weil das Herrenhaus, das eine Fläche von 360 qm umspannte, fast ganz frei gelegt werden konnte. Das Herrenhaus setzte sich aus 66 ebenerdig liegenden Räumen zusammen, von denen zumindest 14 Räume mit wertvollen herrlichen Mosaikböden ausgestattet waren. Besonders der wohl als Wohn- und Speisezimmer dienende Apsidiensaal zeichnete sich durch einen Bodenschmuck aus, der die Pracht dieser Villa heute noch erahnen lässt.

Die Badeanlagen, zwei größere Hauptthermen sowie die abseits gelegenen Gesindebäder sind weiterer Beleg für die exklusive Ausstattung dieser röm. Prachtvilla. Alle Bäder verfügten über Hypokaustenheizung, also über ein Bodenheizungsystem, deren Bodenplatten auf Ziegelpfeilern aufgebaut war.

Münzfunde weisen die Besiedlung aus der Zeit von Augustus ( 63 v. Chr. - 14 n.Chr.) bis ins 4. Jahrhundert nach.

Die Villa wurde vermutlich im 5. Jahrhundert durch Franken zerstört.

Umweit der Röm. Villa entdeckte man bei Grabungen einen Tempelbezirk. Die gefundenen Skulpturfragmente lassen auf eine antike Kultstätte schließen. Es konnten zwei Sakralbauten lokalisiert werden. Viele Indizien deuten darauf hin, dass eine Kultstätte dem Lenus Mars, einer regionalen Abwandlung des röm. Kriegsgottes, geweiht war. Andere Funde lassen darauf schließen, dass in dem Tempelbezirk die Diana, Göttin der Jagd, die Fruchtbarkeitsgöttin Juno sowie Minerva als Schutzgöttin Roms verehrt wurde.

Die Anlage vermittelt einen eindrucksvollen Einblick in Baukunst und Leben der Römer.